Sigrid Kopfermann
„Bilder aus Beaucaire“
Damals in Frankreich fand ich zu meiner Malerei zurück und entdeckte von neuem die Nacht . […] Nun war ich in den Bergen unterwegs, besonders bei Vollmond. Ich wußte, wann der Mond aufging aus dem „Nice Matin“, ich mußte nur noch eine halbe Stunde dazuzählen, denn der Mond mußte ja zuerst auf meine Berge hinaufkommen. […] Zuerst verfärbt sich der Himmel an der Bergkuppe zart grünlich. Aber dann, wenn der Mond die Bergkette erreicht, ist es so, als ob er schon bei der ersten Berührung mit dem Berg sofort ein großes Stück Licht in ihn hineinreißt. Wenn er dann ganz sichtbar ist, hat sich das beruhigt, und er nimmt seinen Weg viel schneller als man sich das vorstellt.